Volleyball - Berlin zurück auf dem Pokalthron -

Nach vier Jahren Wartezeit stehen sie wieder ganz oben: Die BERLIN RECYCLING Volleys haben zum fünften Mal in ihrer Vereinsgeschichte den DVV-Pokal gewonnen. Im Finale setzten sie sich vor 10.689 Zuschauern in drei Sätzen mit 3:0 (25-12, 25-18, 25-22) gegen die SWD Powervolleys Düren durch. Für Berlin ist es bereits der zweite DVV-Pokalsieg in der SAP Arena in Mannheim, während Düren weiterhin auf den ersten Titel der Vereinsgeschichte warten muss.  

Endlich wieder DVV-Pokalsieger - die BR Volleys lassen sich in der Mannheimer SAP Arena feiern. (Foto: Sebastian Wells)

„Wussten, dass wir bereit sind“

Mit dem Nimbus der Unbesiegbarkeit, in der Liga und Pokal ist Berlin in dieser Saison noch ungeschlagen, reisten die BR Volleys in die SAP Arena nach Mannheim – und wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. „Es war ein sehr gutes Match von uns. Wir wussten, dass wir bereit sind, aber wir waren auch gewarnt, weil Düren in einem Spiel immer gewinnen kann. Wir konnten von Beginn an Druck ausüben, hatten aber auch eine gute Annahme. Das sind alles Voraussetzungen, die uns über Sergey ein sehr gutes Spiel haben aufziehen lassen“, bewertete BR-Volleys Coach Cedric Enard die Leistung seiner Mannschaft.

Block-Party im ersten Satz

Diese ließ Düren im ersten Satz keine Chance. Über eine starke Annahme (62%) hatte BR-Zuspieler Sergey Grankin leichtes Spiel und verteilte die Bälle nach Belieben. Gleich sechs Spieler trugen sich in die Scorer-Liste ein und stellten die Weichen früh auf Sieg (8-4, 16-7). Während bei Berlin insgesamt 62% der Angriffe in Punkte umgewandelt werden konnte, gelang den Powervolleys nahezu nichts (19%). Auch im Block langten die Hauptstädter viermal zu und tüteten Satz eins locker mit 25-12 ein.

 

Kurz Hoffnungsschimmer im Keim erstickt

Eine ausgeglichene Anfangsphase im zweiten Durchgang (6-6) ließ die Dürener Fans zunächst hoffen. Doch das gegenwärtige Formtief, das ihnen schon die Pokal-Generalprobe am vergangenen Liga-Spieltag verhagelte (2:3 vs. Rottenburg), schlug schnell wieder zu. Immer wieder wackelten sie in der Annahme und blieben durch schlechte Angriffspositionen an der starken Block-Abwehr-Arbeit der Berliner hängen. Auf der anderen Seite war der aktuelle deutsche Meister im Angriff einfach nicht zu stoppen. Bis zum Ende der Partie schraubten sie ihre Angriffsquote auf überragende 71% nach oben und machten Düren, bei dem Sebastián Gevert die meisten Punkte erzielte (12), das Leben schwer.

„Die Qualität, die Berlin hat, ist natürlich bekannt. Wir haben nach einer nervösen Anfangsphase immer gehofft, dass wir den Rhythmus noch finden, aber wir haben leider sehr lange gebraucht, um uns einmal zu wehren. Insgesamt war es auch zu wenig Druck im Aufschlag und hat das Selbstbewusstsein der Berliner immer größer werden lassen“, sagte Dürens-Trainer Stefan Falter im Anschluss. Mit dem großen Selbstbewusstsein im Gepäck drehte Berlin im dritten Satz gar einen 14-16 Rückstand. Gepusht von Benjamin Patch, der am Ende mit 13 Zählern Top-Scorer des Finals wurde und eine starke Angriffsquote von 65% hatte. Letztendlich beendete ein Dürener Fehlaufschlag das Match und ließ auf Berliner Seite die Sektkorken knallen.

„Kennen uns hier aus“

„Wir haben wirklich ein super Spiel gemacht. Düren hatte, vor allem in den ersten zwei Sätzen, große Probleme im Aufschlag und der Annahme, was es uns deutlich einfacher gemacht hat. Natürlich hat uns auch der Start in die Karten gespielt. Nach der Siegerehrung werden wir noch in Mannheim feiern gehen. Geplant haben wir nichts, aber wir kennen uns hier auch ein bisschen aus“, sagte BR-Volleys Kapitän und Nationalspieler Moritz Reichert mit einem Schmunzeln im Gesicht und verabschiedete sich in die Kabine, in der bereits der erste Teil der großen Pokalfeier im Gange war.